Zu teuer?

Wenn die Ernte gering ist, schießen die Preise für Trüffeln in die Höhe. Vor den Festtagen am Jahresende sind sie am teuersten.

Alba-Trüffel, Tuber magnatum

300 000 Dollar bezahlte ein chinesischer Milliardär im Jahr 2007 bei einer Wohltätigkeitsauktion in Alba für eine knapp 1,5 Kilogramm schwere weiße Trüffel: 220 Dollar pro Gramm. Normalerweise kosten weiße Alba-Trüffel pro Kilo 3000 bis 5000 Euro, also 3 bis 5 Euro pro Gramm. Vor Weihnachten werden auch bis zu 9000 Euro für das Kilo verlangt.

Rührei mit Tuber magnatum
Sommer- oder Burgundertrüffel, Tuber aestivum.

Sommer- oder Burgundertrüffeln der Art Tuber aestivum kosten je nach Saison zwischen 400 und 900 Euro. Die im Herbst geerntete Burgunder-Trüffel ist innen dunkler. Sie riecht intensiver und ist schmackhafter. 

Périgord-Trüffeln
Périgord-Trüffel, Tuber melanosporum

Schwarze Périgord-Trüffeln kosten je nach Saison pro Kilo zwischen 1000 und 2000 Euro, also ein bis zwei Euro pro Gramm. Am besten kauft man sie im Februar bis Anfang März, wenn die Trüffeln das meiste Aroma haben und die Preise deutlich geringer sind als vor Weihnachten und Neujahr. Für ein schönes Trüffel-Rührei sind schon 10 Gramm frische Trüffeln ausreichend. Kenner nehmen auch gern Bruchstücke von Trüffeln (Französisch: Morceaux de Truffes). Sie sehen nicht so schön aus, ihr Aroma und der Geschmack sind aber genauso intensiv wie bei ganzen Knollen.

Trüffel-Toast

Die außen schwarze und innen weißlich bis schwarze China-Trüffel Tuber indicum kostet nur 80 bis 100 Euro pro Kilo. Das ist zehn Prozent des Preises der Périgord-Trüffel, mit der sie leicht zu verwechseln ist. Da der Geschmack fade ist, wird die Trüffel oft zusammen mit synthetischem Trüffel-Aroma verkauft. Sie wird als billiger „Trüffel“-Bestandteil oft auch zusammen mit Aroma in Wurstwaren verarbeitet. 

China-Trüffel, Tuber indicum, unreif, wie oft angeboten
Rührei mit Tuber melanosporum

Im 19. Jahrhundert hat man in Frankreich Trüffeln kiloweise verarbeitet und Truthähne oder Poularden damit gefüllt. Heute kann man Trüffeln grammweise benutzen, fast wie ein Gewürz. Schon mit fünf Gramm weißen Alba- oder zehn Gramm schwarzen Périgord-Trüffeln lassen sich ein betörend gutes Trüffelrührei oder intensiv duftende Trüffel-Pasta zubereiten – ohne synthetisches Trüffelöl, für 15 Euro pro Teller!

 

Das Grundrezept

Für vier Portionen Trüffel-Rührei: 60 Gramm Schwarze Périgord-Trüffel legt man nach dem Kauf zusammen mit 8 frischen Eiern in einem verschlossenen Gefäß in den Kühlschrank. Der Duft der Trüffeln dringt durch die Schalen in die Eier und aromatisiert sie. Am nächsten Tag schlägt man die Eier zusammen mit einem Schuss Sahne auf. Dann reibt oder bröselt man den größten Teil der Trüffeln in die Eier und lässt die Mischung mindestens eine Stunde stehen. Gewürzt wird mit Salz und Pfeffer und etwas Chili. Dann kommt die Masse in eine gut gebutterte Pfanne und wird bei mittlerer Hitze langsam zum kremigen Rührei gerührt. Dazu serviert man Bauernbrot und bedeckt jede Portion mit feinen Trüffelscheiben – dünn mit dem Messer oder mit dem Trüffel-Hobel geschnitten. 

Achtung! Weiße Alba-Trüffeln rührt man niemals mit in die Ei-Masse, sondern hobelt sie nur über das fertige Rührei. Entsprechend kommen bei einem Pasta-Teller die schwarzen Trüffeln mit in die Sauce, die weißen aber nur roh über den fertigen Teller.

 

Ähnlich einfach ist es, 1-2 Millimeter dicke Scheiben von schwarzen Trüffeln auf gebuttertes Bauernbrot oder Baguette zu legen und im Ofen kurz unter dem Grill zu rösten. Dazu etwas Meersalz und:

Bon appetit!