Für die beiden edelsten Trüffelsorten gibt es keine kontrollierten Herkunftsbezeichnungen wie für Nürnberger Lebkuchen oder Parmigiano-Käse. Die Bezeichnungen der weißen Alba- oder Piemont-Trüffeln (lateinisch: Tuber magnatum) und der schwarzen Périgord-Trüffeln (Tuber melanosporum) sind Produkt – oder Markennamen. 

Dennoch lassen uns die Trüffelhändler aus dem Piemont und Frankreich glauben, ihre Trüffel stammten aus den Regionen mit den wohlklingenden Namen und seien deshalb besser und deshalb auch teurer. 

 

Wegen des Klimawandels werden in Frankreich und Italien immer weniger Edeltrüffeln gefunden. Nur etwa 20 Prozent der weißen Tuber magnatum-Trüffeln kommen nach italienischen Untersuchungen wirklich aus der Region von Alba im Piemont. Der größte Teil stammt aus anderen Regionen Italiens sowie aus Kroatien mit seinem Trüffelgebiet Istrien, aus Bulgarien oder Ungarn. Die von dort nach Italien importierten Trüffeln werden oft als „Alba“- oder „Piemont“-Trüffeln verkauft.

 

Hauptquelle für schwarze Périgord-Trüffeln ist heute Spanien, wo die Trüffelkulturen mehr und mehr schwarze Edeltrüffeln erbringen. In der Saison 2019/2020 wurden in Spanien etwa 112 Tonnen schwarze Edeltrüffel geerntet. Im traditionellen Trüffelland Frankeich waren es nur 31 und in Italien etwa 12 Tonnen. Auch 2020/2021 lag der Ertrag in Spanien wieder bei rund 100 Tonnen, Frankreich erreichte 36,7 Tonnen. Viele französische Händler kaufen ihre schwarzen Trüffeln auf dem größten Trüffelmarkt der Welt in Teruel nördlich von Valencia in Spanien ein. Die Trüffeln werden nach Frankreich gebracht und dann meist ohne eindeutige Herkunftsbezeichnung als „Périgord“-Trüffeln verkauft und weiter verarbeitet. 

 

In der Qualität gibt es keine nachweisbaren Unterschiede zwischen den Trüffeln aus den verschiedenen Gebieten.