Schwein oder Hund
Nur noch ganz selten werden Trüffeln mit Schweinen gesucht. Hunde haben heute die Nase vorn.
Hunde eignen sich besser als Schweine zur Trüffelsuche, da sie sich leichter führen und dressieren lassen. Sie fressen die gefundenen Trüffeln auch nicht sofort auf. Viele Hunderassen eignen sich als Trüffelsucher, nicht nur die besonders beliebten italienischen Wasserhunde der Rasse Lagotto-Romagnolo.
Dass in Italien schwarze Trüffeln mit Hilfe von Schweinen gefunden wurden, hat der päpstliche Koch Platina schon 1475 im ersten gedruckten Kochbuch erwähnt. Vom 18. Jahrhundert an wurden auch in Italien immer mehr Hunde benutzt. In Frankreich gehörte die Trüffelsuche mit Schweinen bis ins 20. Jahrhundert zum Image der Périgord-Trüffeln. Heute haben sich auch in Frankreich die Hunde durchgesetzt.
Bodenrisse und Trüffelfliegen
Die Römer bezogen ihre Trüffeln aus Nordafrika. Es waren Wüstentrüffel, die reif aus dem Boden hervorbrechen, sodass man sie leicht ohne die Hilfe von Tieren anhand der Risse im Boden findet.
Mancher Menschen erschnuppern den Trüffelduft im Wald.
Schwarze Périgord-Trüffeln kann man auch aufspüren, wenn man die sogenannten Trüffelfliegen beobachtet. Sie werden vom Duftstoff der reifenden Trüffeln, dem Dimethylsulfid, angelockt und legen ihre Larven im Boden ab, damit die Larven zur Trüffel kriechen und sich darin entwickeln können. Die Suchmethode wurde schon im Jahr 1715 aus der Provence beschrieben und noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Frankreich angewendet. Der Naturkundler Borch bildete die Fliegen 1780 in seinem Buch über die Trüffeln des Piemont ab.
Man kann Trüffeln im Winter auch an leicht angetauten Stellen unter der Schneedecke erkennen. Durch ihr Wachstum entsteht etwas Wärme. Dies wusste 1564 schon der Italiener Alfonso Ceccarelli zu berichten.
Quellen: Janvier, H. (1963): La mouche de la truffe (Helomyza tuberiperda Rondan). Bull. Soc. Entomologique de France 68 (5-6). 140-147; Volbracht, C. (2020): Die Trüffel. Fake & Facts. 58-63